Regina Bich

Vorwort

Um mit Kindern und auch deren Eltern arbeiten zu können, habe ich mir eine Konzeption erstellt. Die Konzeption begleitet mich im täglichen Umgang mit den Kindern. Sie ist für mich verbindlich. Den Eltern und allen Interessierten biete ich einen Einblick in meine Arbeit als qualifizierte Tagesmutter.

 

1. Zu meiner Familie und mir

Mein Name ist Regina Bich und ich bin 1980 geboren. Ich wohne mit meiner Familie seit 2016 in unserem Eigenheim in Seckach. Ich habe vier eigene Kinder im Alter von 22 Jahre, 14 Jahre, 5 Jahre und 2 Jahre. In unserem Haus lebe ich mit meinem Ehemann und unseren drei Kindern. Die älterste Tochter ist vor einem Jahr ausgezogen und lebt nun in der Nähe in ihrer eigenen Wohnung. Mein 14 jähriger Sohn besucht zur Zeit die Realschule. Mein 5 jähriger Sohn besucht den Kindergarten und die 2 jährige Tochter wird von mir zuhause mit Tageskindern betreut.

 

Nach meinem Realschulabschluss durfte ich die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin im Jahr 2005 abschließen, wofür ich sehr dankbar bin. Danach habe ich viele Berufsjahre als Erzieherin gearbeitet und konnte somit viele Erfahrungen und Erlebnisse sammeln.

 

In 2010 absolvierte ich an einer einjährigen Abendschule eine Zusatzqualifikation zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen. Privat konnte ich ebenfalls viele Erfahrungen und Erlebnisse, was die Erziehung unserer vier Kinder betrifft, sammeln.

Wenn ich mich beschreiben würde, dann würde ich mich als eine soziale Person, die sich schon seit der Jugendzeit für Kindeserziehung und deren Entwicklung interessiert, bezeichnen. Da ich auch jung Mutter geworden bin, wurde das Interesse damit noch intensiviert. Aber vor allem bin ich ein naturverbundener Mensch. Besonders in der warmen Jahreszeit verbringe ich viele Stunden im Freien. Waldspaziergänge, Ausflüge die mit wandern verbunden sind oder einfach im Garten die Zeit genießen, sind Aktivitäten die ich leidenschaftlich mache. Zu meinen Freizeitaktivitäten gehört auch die Gartenarbeit. Ich beschäftige mich mit Wild- Heilkräutern und diese bringe ich täglich in unsere Ernährung mit ein. Die naturverbundene Lebensweise ist mir wichtig, ich lebe es den Kindern vor und versuche diesen Wert in der Erziehung zu vermitteln.

Mit Kindern Zeit zu verbringen gehört zu meinem Leben. Mit Kindern zu lachen, zu spielen und zusammenzuwirken ist mein Geschick und meine Berufung.

 

1.1 Warum ich Tagesmutter bin

Der Wunsch, Kinder in eigenem Heim betreuen zu können, regte sich in mir schon einige Jahre. Ich darf beobachten, dass die Nachfrage nach Krippenplätzen immer größer wird und da Krippenplätze in unserer Gemeinde stets voll sind und viele Eltern einen Krippenplatz für ihr Kind benötigen, war ein weiterer Grund warum ich Tagesmutter geworden bin. Außerdem kam bei mir der Wunsch auf, eine Kleingruppe zu betreuen, die den Kindern einen familiären Rahmen bietet. Hier kann ich mehr Zeit und Aufmerksamkeit den Kindern schenken, als es in einer Gruppengröße in einem Kindergarten vergleichsweise möglich wäre. Die Erkenntnis, den Kindern in einer Kleingruppe gerecht zu werden, und auch der Wunsch mein jüngstes Kind selber betreuen zu können, bewog mich dazu meinen Beruf als Erzieherin im Kindergarten aufzugeben und selbst Tagesmutter zu werden.

 

2. Rahmenbedingungen für meine Kindertagespflege

 

2.1 Lage

Seckach ist eine Gemeinde mit ca. 4.200 Einwohnern. Unser Haus befindet sich am Ortsende, in Richtung Großeicholzheim. Wir wohnen in einer ruhigen Lage, nah am Naturschutzgebiet. In der Nähe befindet sich ein kleiner See, den man bei einem kurzen Spaziergang, am Bach entlang erreichen kann. Auf dem Weg am Bach entlang befinden sich zwei Hühnerställe und ein Ziegenstall, die nur einige Meter von unserem Garten aus zu erreichen sind.

 

2.2 Ausstattung im Haus

 

Wir wohnen in einem ca. 200 qm großem Haus. Der Erdgeschoss wird für die Tagesbetreuung genutzt. Dieser besteht aus einem großen Wohnzimmer, welches hauptsächlich zum Spielen und kreativen Arbeiten genutzt wird. Hier befindet sich ein Spielpuppenhaus, ein großer Spielteppich und eine Kuschel - Leseecke, außerdem ein großes Aquarium mit einem Unterschrank, indem sich Malutensilien, verschiede Lege- und Gesellschaftsspiele und Puzzles befinden.

Die Spielangebote werden regelmäßig ausgetauscht, um immer wieder neue Impulse zu wecken.

Das Wohnzimmer grenzt mit der offenen Küche und dazugehörigem Essbereich. Der Esszimmertisch wird zum kreativen Arbeiten und auch für gemeinsame Mahlzeiten genutzt.

Eine separate Ruhe-Ecke im Wohnzimmer ist vorhanden. Da können die Kinder sich zurückziehen und ihren Mittagsschlaf halten.

Ein separates Badezimmer mit WC, Dusche und Badewanne ist schnell erreichbar und befindet sich ebenfalls im Erdgeschoss.

Die Räume werden täglich geputzt und die Spielsachen in größeren Abständen gereinigt. Die Betreuungsräume sind tier- und rauchfreie Bereiche.

 

2.3 Garten/ Außenanlage

 

Über die Terrasse kommt man in unseren großen Garten, der viel Platz zum Spielen und Erkunden bietet.

Das gesamte Gelände umfasst ca. 4.000 qm. Dieses ist ausgestattet mit einer großen Rasenfläche, einer Lagerfeuerstelle, einem Spielhaus, Sandkasten, Rutsche, Schaukel, Trampolin, und einem Kletterturm. Unser Garten hat auch einen Schwimmteich der kindersicher abgeriegelt ist.

Ein Hochbeet und ein Gewächshaus steht ebenfalls auf dem Außengelände.

Es ist herrlich, wenn man aufs Grüne schaut und vom naheliegenden Bauernhof Pferde- und Kuhgeräusche hört.

 

2.4 Betreuungszeiten

 

Überwiegend betreue ich Kinder im Alter von 1Jahr bis 3 Jahren.

Meine Betreuungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8.00 – 14.00 Uhr.

Das Alter der Kinder und die Betreuungszeiten sind nach Absprache auch variabel.

Mein Urlaub beträgt 25 Tage / 5 Wochen im Jahr.

Bei Urlaub – und Krankheitsfällen kümmern sich die Eltern um Ersatzbetreuung.

 

3. Tagesablauf der Kinderbetreuung

 

Ein geregelter Tagesablauf für Kinder ist sehr wichtig. Kinder bekommen Sicherheit durch immer wiederkehrende Rituale und Aktionen. Diese Sicherheit benötigen die Kinder in diesem Alter um sich in der Welt der „Großen“ zurecht zu finden.

Für die freie Entfaltung jedes Kindes bleibt selbstverständlich genug Freiraum. Durch den geregelten Tagesablauf finden sich die Kinder jedoch besser zurecht. Zudem ist ihnen die Zeit noch nicht so bewusst, wie uns Erwachsenen.

Morgens, wenn die Kinder nach und nach bei der „Purzelwiese“ ankommen, findet erstmal hauptsächlich Freispiel statt.

Die Kinder dürfen dabei helfen den Frühstückstisch zu decken (wenn sie möchten).

Mit dem gemeinsamen Frühstück beginnen wir ca. um 8.30 Uhr.

Nach dem Abräumen des Tisches und des Hände- und Mundwaschens versammeln wir uns auf dem Teppich zum Morgenkreis im Wohnzimmer. Im Morgenkreis singen wir ein Begrüßungslied, spielen ein Fingerspiel oder Bewegungsspiel und besprechen zusammen den Tag.

Danach machen wir uns auf den Weg in den Garten, machen einen Spaziergang in den Wald oder machen einen Ausflug. Bei unangenehmen Wetter verbringen wir den Vormittag drinnen und suchen eine Beschäftigung, die meistens von mir angeleitet wird, wie z.B. Basteln, Malen, gezielte Bilderbuchbetrachtung oder Einführung von neuem Spielzeug oder Spielmaterial.

Um ca. 12 Uhr setzen wir uns gemeinsam an den Esstisch und essen gemeinsam. Die Kinder bekommen frisches Obst, Joghurt oder dürfen ihr mitgebrachtes Vesper essen.

Die gemeinsamen Mahlzeiten nehmen wir in einer angenehmen Atmosphäre ein.

Nach dem Essen waschen sich die Kinder die Hände und den Mund. Anschließend werden die Kinder, die Mittagsschlaf benötigen, ins Bett gebracht. Nach dem Mittagsschlaf/ der Mittagsruhe findet Freispiel statt bis die ersten Kinder abgeholt werden.

Folgende Zeitangaben können abweichen. Ich bemühe mich, sie so gut wie möglich einzuhalten, damit die Kinder einen geregelten Tagesablauf haben.

 

Ab 8.00 Ankommen der Kinder / Freispiel

8.30 – 9.00 Uhr gemeinsames Frühstück

9.00 – 9.15 Uhr Morgentreff

9.15 – 12.00 Uhr freies Spiel (hauptsächlich draußen) Garten, Ausflüge, Basteln usw.

12.00 – 12.30 Uhr gemeinsames Mittagessen

12.30 – 14.00 Uhr Mittagsschlaf / Mittagsruhe – Freispiel bis zur Abholung

 

4. Die Eingewöhnung

 

Anpassung an ein neues, unbekanntes Umfeld ist ein Geschehen, das jeder Mensch viele Male im Leben zu bewältigen hat und das ihn auf unterschiedliche Weise – mehr oder weniger, beansprucht.

Gerade für junge Kinder ist es emotionaler Stress, wenn sie sich in neuen Situationen, mit fremden Personen und in einer neuen Umgebung zurechtfinden müssen. Aber auch für Eltern ist es in der Regel eine Herausforderung, ihr Kind in andere Hände zu geben.

Darum ist es mir wichtig, eine individuelle und einfühlsame Eingewöhnung des Kindes zu gestalten, um dem Kind und den Eltern einen leichten Start zu ermöglichen. Die Grundlage meiner Eingewöhnungsarbeit bildet deshalb das „Berliner Eingewöhnungsmodell“, welches vom Institut für angewandte Sozialforschung (INFAS) entwickelt wurde und sich seit den 1980er Jahren durch praktische Umsetzung als pädagogisch wertvoll erwiesen hat.

(Quelle: www.pro-kita.com)

 

4.1 Wie läuft eine Eingewöhnung ab?

 

Es ist kein starres Programm, sondern dient als Orientierungsrahmen für die Übergangszeit vom Elternhaus in die Tagespflege.

Eine stabile Beziehung zu einer fremden Person kann nur allmählich aufgebaut werden. Dies ist am ehesten gewährleistet, wenn die Gewöhnung an die neue Umgebung, die anderen Kinder und die noch nicht vertrauten Tagesmutter langsam und unter Begleitung der Eltern von statten geht.

Für die Dauer der Eingewöhnung des Kindes sollte sich die Bezugsperson (Mutter oder Vater) 14 Tage, im Einzelfall auch drei Wochen Zeit nehmen. Das Kind braucht in dieser Zeit Begleitung und Unterstützung der Bezugsperson. Sie gibt dem Kind die Sicherheit und den Schutz, denn es braucht, um sich auf das Neue einlassen zu können.

Nur wenn ein Kind sich sicher und angenommen fühlt,

öffnet es sich für Welterkundung.“

(Martin Dornas)

 

Im Folgenden möchte ich nun das Eingewöhnungsmodell näher erläutern:

 

4.1.1 Die Grundphase

Die Grundphase der Eingewöhnung dauert in der Regel drei Tage. Das Kind kommt gemeinsam mit einem Elternteil zur Tagesmutter. Während der gesamten Zeit bleiben Mutter oder Vater verlässlich mit im Raum. Das Kind nimmt die neue Umgebung, neue Kinder und die Tagesmutter wahr. Der Aufenthalt ist für eine bis zwei Stunden täglich angedacht.

 

Die Rolle der Eltern in dieser Phase:

Anfangs übernehmen Mutter oder Vater alle kindbezogenen Aufgaben wie Wickeln und Füttern. Widmet sich das Kind einem Spiel, oder versucht es, den Raum selbstständig zu erkunden, sollten die Eltern sich in die Beobachterrolle zurückziehen. Sie nehmen in einer ruhigen Ecke des Gruppenraumes Platz. Das Kind kann so immer wieder Blickkontakt zur Mutter oder Vater aufnehmen. Ist es verunsichert oder braucht es Zuwendung, kann es schnell und jederzeit zu den Eltern zurückkehren.

 

4.2.2 Die Stabilisierungsphase

Die Stabilisierungsphase beginnt, wenn das Kind sich auf die Tagesmutter einlassen kann. Das bedeutet, es akzeptiert, dass Mutter oder Vater den Raum kurz verlassen. Wenn es Hilfe oder Trost braucht, lässt es zu sich von der Tagesmutter zu trösten. Diese Phase umfasst in der Regel den 4., 5. und 6. Tag der Eingewöhnungszeit.

 

Die Rolle der Eltern in dieser Phase:

Mutter oder Vater nehmen sich nun immer mehr zurück. Nach Absprache mit der Tagesmutter entwickeln die Eltern ein kleines Verabschiedungsritual, wenn sie kurz den Raum verlassen. Beispielweise informieren sie das Kind darüber und streicheln ihm über den Kopf. Dann gehen sie vor die Tür und kommen nach einer vereinbarten Zeitspanne wieder in den Raum. Bei Bedarf, also wenn das Kind verunsichert ist, können sie schnell wieder in den Raum geholt werden. Dieser Trennungszeitraum sollte anfangs nicht länger als 10 bis 30 Minuten sein. Nimmt das Kind diese Trennung gut auf, wird der Zeitraum nach und nach ausgedehnt.

 

4.2.3 Die Schlussphase

Nach etwa einer Woche beginnt die Schlussphase. Jetzt kann man nach Absprache mit den Eltern eine längere Trennung zwischen Eltern und Kind planen. Das bedeutet, dass die Eltern sich für einen längeren Zeitraum verabschieden. Die Betreuungszeit sollte vier Stunden noch nicht überschreiten.

 

Die Rolle der Eltern in dieser Phase:

Mutter oder Vater bringen das Kind in die Tagespflege. Sie verabschieden sich mit einem Ritual von dem Kind. In der Schlussphase ist es wichtig, dass die Eltern während der Betreuungszeit des Kindes jederzeit telefonisch erreichbar sind. Denn es kann sein, dass das Kind in der Tagespflege eine Situation erlebt, die es auch mit der Hilfe der Tagesmutter noch nicht bewältigen kann. (z.B: Das Kind verletzt sich oder erschreckt sich)  Es ist dann wichtig, dass Eltern innerhalb kurzer Zeit bei ihrem Kind sind.

Im Allgemeinen ist es wichtig zu erwähnen wie wichtig eine sanfte Eingewöhnung für alle Beteiligten, besonders für das Kind, ist. Eine ausreichend lange und achtsam gestaltete Eingewöhnungszeit bilden die Basis für eine gesunde emotionale Entwicklung des Kindes. Darum lohnt es sich, Zeit zu investieren, genau auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes zu achten und mit den Eltern an einen Strang zu ziehen.

Ist es sicher „angekommen“, kann es loslegen, zu forschen und zu entdecken. Denn ohne Bindung ist eine Bildung nicht möglich!

(Quelle: www.pro-kita.com)

 

Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

(Maria Montessori)

 

5. Meine Anforderungen und Ziele für die pädagogische Arbeit

 

Als Tagespflegeperson habe ich eine wichtige, verantwortungsvolle und aktive Rolle bei der Betreuung, Bildung und Erziehung in der Kindertagespflege. Gerade in den ersten Lebensjahren, machen Kinder wichtige Lernerfahrungen, die das Fundament für die Gestaltung ihres späteren Lebens bildet.

Ich bin ein Beobachter und Arrangeur der räumlichen Umgebung und insbesondere verantwortlicher Interaktionspartner des Kindes. Ich bin versucht dem Kind eine Umgebung zu schaffen, die ihn darin unterstützt und anregt, seinen Potenzialen Gestalt zu geben.

Insbesondere ist mir wichtig mit den Kindern viel freie Zeit in der Natur an der frischen Luft zu verbringen. Wir unternehmen z.B Wanderungen mit Bollerwagen in den Wald, Ausflüge zu Tieren im Freien oder genießen die Zeit im Garten wo gematscht wird, mit Wasser und Sand.

 

Natur ist das große Bilderbuch, das der Schöpfer uns draußen aufgeschlagen hat.“

(Joseph von Eichendorff)

 

Ich als Erwachsener bin herausgefordert, das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Ich schaffe Impulse in den unterschiedlichen Bereichen, sei es über die Anregung der Sinne oder die Gestaltung von Räumen. Es setzt einen Rahmen (zeitlich oder räumlich) welcher der momentanen Entwicklungsphase angemessen ist. Er bietet dem Kind einerseits genügend Sicherheit und anderseits den nötigen Freiraum, Neues zu erobern.

Mir als Tagespflegeperson ist unter anderem stets bewusst, dass mein Tun oder (Unter-) Lassen stets Orientierung für das Kind ist, ich ein Vorbild bin, und für emotionale Geborgenheit sorgen muss.

Ich bin gewillt beim Kind an seinen Stärken anzuknüpfen, diese versuche hervorzubringen damit das Selbstbewusstsein beim Kind sich entwickeln kann. Aber auch Scheitern halte ich für etwas Wichtiges. Kinder möchten herausfinden ob und was im Bereich ihrer Möglichkeiten liegt und können an Krisen wachsen. Hier bin ich dann da um diese Entwicklungen liebevoll zu begleiten.

Dem Kind trete ich mit viel Geduld und genügend eingeräumter Zeit gegenüber bei selbstständigem Erforschen und Erkennen. Ich gebe dem Kind nicht viel vor und lasse die Kinder selber begreifen. „Hilf mir, es selbst zu tun.“ (Maria Montessori)

Mein Ziel ist auch das Kind zu Aktivitäten anzuregen, zu neuen Erfahrungen herausfordern und vor allem begebe ich mich in den Dialog und Kommunikation mit dem Kind. Sprachförderung durch spielerisches Sprechen ist ein fester und täglicher Bestandteil. Lieder singen, Fingerspiele, gezielte Bilderbuchbetrachtung oder Spiele die mit Bewegung verbunden sind, gehört in die tägliche Kindertagespflege.

Die Themen und Interessen des Kindes, welche es zur Zeit hat, nehme ich wahr und gehe darauf ein. Diese Bedürfnisse versuche ich bestenfalls mit ausgewählten Bilderbüchern, Fingerspielen, Liedern oder Spielzeug zu befriedigen.

 

Kinder spielen aus dem gleichen Grund, wie Wasser fließt und Vögel fliegen.“

(Fred O. Donaldson)

 

Gesunde und ausgewogene Ernährung ist mir wichtig. Die Kinder bekommen vom Elternhaus ein gesundes und ausgewogenes Frühstücksvesper und ein Vesper für den Mittag mit. Getränke wie gutes Wasser (Wasser aus einer Quelle in Eberbach) oder frisch gepresster Saft oder Obst für zwischendurch wird von mir jederzeit dem Kind angeboten.

Die eigene Handlung und des Kindes reflektiere ich und nehme die Fragen des Kindes ernst und gehe darauf ein.

Partizipation von Kindern im Alltag ist mir wichtig. Die Kinder werden an Dinge beteiligt, die sie betreffen. Auf die Anliegen, Bedürfnisse, Denkweise und Gefühle des Kindes gehe ich ein und wertschätze es damit.

 

5.1 Mein „Bild vom Kind“

 

Definition: Das Bild vom Kind oder auch Menschenbild genannt ist eine Haltung von erziehenden Erwachsenen gegenüber Kindern, basierend auf verschiedenen Entwicklungsmodellen, Wertvorstellungen und Grundannahmen. Diese Haltung prägt das Erziehungsverhalten.

(Quelle: Literatur „das Fachwörterbuch für Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte“ Herder Verlag)

Meine Sichtweise „Bild vom Kind“ als Tagespflegeperson formuliere ich so:

  • Kinder haben Potentiale und Fähigkeiten in sich und steuern ihre Entwicklung selbst in Auseinandersetzung mit der Umwelt. Ich bin begleitend und unterstützend tätig und sehe die Kinder als eigenaktive Konstrukteure ihrer Entwicklung.
  • Kinder müssen vor schädlichen Einwirkungen geschützt werden, damit sie sich gut entwickeln können. Ich biete drinnen und draußen eine schützende Umgebung vor, in der sie sich entfalten können.
  • Ich sehe das Kind als ein vollwertiges soziales Wesen an, das danach strebt, sich zu entwickeln. Es forscht, entdeckt und konstruiert sein Wissen. Ich biete ein Ort an, an dem das Kind fragen, forschen und überprüfen kann.
  • Das Kind ist eigenaktiv und selbsttätig. Im Alltag kommt der Bewegung und dem Spiel eine wesentliche Rolle zu. Über die Selbsttätigkeit entwickeln sich die Kinder, machen Lernerfahrungen.
  • Kinder sind Werdende und Seiende zugleich. Als Werdende brauchen sie den Schutz und die Fürsorge des Erwachsenen, Bindung und Struktur und eine lernanregende Umgebung. Als Seiende leben sie im Hier und Jetzt, empfinden eine subjektiv gefärbte Gegenwart und folgen zu jedem Zeitpunkt eigenen Anliegen und Themen. Sie wollen ihre Lebensbedingungen mitgestalten, wollen Einfluss und Wirkung besitzen, sich selbst wirksam fühlen. (Quelle: Zitat von Klein/Vogt, 2000)

         "Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung." (Jean Piaget)

5.2 Regeln und Rituale in meiner Tagespflege

 

Regeln die die Gemeinschaft fördern sollen:

  • es gibt keine Gewalt
  • in unserer Gruppe wird niemand ausgeschlossen
  • jeder Mensch ist einzigartig. Die Schwächen jedes Einzelnen werden akzeptiert und die Stärken gefördert.
  • Singen, Spielen und Lachen sind tägliches Muss

 

Rituale die in meiner Tagespflege üblich sind:

  • gemeinsamer Morgenkreis
  • Mahlzeiten nehmen wir zusammen ein
  • gegessen wird am Tisch
  • Hände waschen vor und nach dem Essen, wenn wir draußen waren und nach dem Toilettengang
  • Nach einer freundlichen Begrüßung werden im Haus die Straßenschuhe ausgezogen

 

5.3 Erziehungspartnerschaft mit den Eltern

 

Ich verstehe meine Zusammenarbeit mit den Eltern als Erziehungspartnerschaft, das bedeutet, eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen, in deren Mittelpunkt die Zusammenarbeit bei der Förderung der kindlichen Entwicklung und die Sicherstellung des Wohls des Kindes steht.

Eltern sind die „Experten“ für ihr Kind und ich sehe mich als ergänzende Unterstützung in den Bereichen Betreuung, Bildung und Erziehung.

Um eine gute Zusammenarbeit aufzubauen, bedarf es grundsätzlich der Offenheit, des Vertrauens und des Einhaltens von verbindlichen Absprachen.

Der tägliche Austausch bei Abholung ihres Kindes über das Erlebte am Tag ist für mich selbstverständlich. Gerne stehe ich Eltern auch nach Absprache für ein intensiveres Gespräch über ihr Kind zur Verfügung.

Ich als Tagesmutter unterliege selbstverständlich der Schweigepflicht. Nichts aus dem Bereich der Tagespflege wird an Dritte weitergegeben. Ausgenommen ist der Tageselternverein in Mosbach, falls ich diesen mit Fragen oder Anliegen zum Thema z.B. Entwicklungsverzögerung oder Kindeswohlgefährdung, kontaktieren sollte.

 

6. Meine abgeschlossenen Ausbildungen

 

2001 - 2005: Abgeschlossene Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin

2009 - 2010: Erwerb der Zusatzqualifikation zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen

Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, besuche ich weiterhin regelmäßig Fort- und Weiterbildungen.

 

7. Finanzielles

 

Alle Eltern haben die Möglichkeit, einen einkommensunabhängigen Antrag auf Bezuschussung bzw. Übernahme der Betreuungskosten beim Landratsamt Abteilung „Wirtschaftliche Jugendhilfe“ zu stellen. Sie haben Anspruch auf Bezuschussung, wenn ihr Kind zwischen einem und drei Jahre alt ist (Rechtsanspruch). Ist ihr Kind jünger als ein Jahr oder älter als drei Jahre bis maximal 14 Jahre, so ergibt sich ein Anspruch auf sogenannte Randzeitenbetreuung.

 

Kostenbeitragstabelle

in der Kindertagespflege im Neckar- Odenwald- Kreis ab 01.08.2020

 

Familienstatus

Kostenbeitrag je Betreuungsstunde

Familie mit einem Kind

unter 18 Jahren

2,73 Euro

Familie mit zwei Kindern

unter 18 Jahren

2,02 Euro

Familie mit drei Kindern

unter 18 Jahren

1,37 Euro

Familie mit vier oder mehr Kindern

unter 18 Jahren

0,54 Euro

 

8. Vernetzung und Kooperation

Bei weiteren Fragen kann man sich an das Jugendamt Mosbach oder den Tageselternverein in Mosbach wenden:

 

Tageselternverein NOK e.V. Landratsamt Jugendhilfe Pflegekinderdienst

 

Alte Bergsteige 4,

74821 Mosbach,

Tel.: 06261-899928

 

Renzstraße 12

74821 Mosbach

Tel.: 06261-842105

 

Stand: 06/2021

 

Quellennachweis:

(Quelle: Zitat von Klein/Vogt, 2000)

(Quelle: Literatur „das Fachwörterbuch für Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte“ Herder Verlag)

( Quelle: www.pro-kita.com)